Im Ursprung sollte auf der Seite GERÄTSCHAFT Material im Umfeld der Fliegenfischerei vorgestellt worden, aber dann hat sich das mit den Bindesöcken so von alleine entwickelt, dass die jetzt eine eigene Seite bekommen haben.
Hier muss ich jetzt mal den Grund für die verschiedenen Bindestöcke einflechten... das erschließt sich ja nicht zwingend und manch einer wird sich schon wundern. Aber glaubt mir, die Stöcke haben alle ihren eigenen Zweck...
Ich fang mal mit dem REISEBINDESTOCK an. Das erklärt sich ja schon von alleine. Er ist für unterwegs gedacht. Bei mir sind das Bindeabende außer Haus für die er in Frage kommt. Gerade auch, weil er vernünftige Backen hat!
Der TUBENBINDESTOCK ist auch schnell erklärt. Ich habe mich für einige Zeit damit beholfen, die "Tubenaufsätze" für die normalen Bindestöcke einzusetzen, bis ich dann öfters Tuben gebunden habe. Dann war mit das wirklich zu doof. Mit einem richtigen Tubenstock macht das wesentlich mehr Spaß und die Hände sind nicht so zerstochen wie es bei der Nutzung der "Tubenaufsätze" mit ihren überstehenden Nadeln zwangsläufig ist.
Weiter mit dem ROTATIONSBINDESTOCK... in meinem Fall der Kaiman. Das ist mein Favorit für alle Fliegen, die kein Schwänzchen haben und in der 90°-Stellung gebunden werden können. Zwar rotiert dann der Hakenschenkel nicht genau in der Rotationsachse, aber parallel dazu. Also Caddis, Streamer, Reizfliegen gehen gut damit... Gerade auch wegen dem einfachen Einspannmechanismus ist das meine erste Wahl für solche Zwecke.
Bleibt noch der INLINE ROTATIONSBINDESTOCK. Das ist mein Favorit wenn es an die kleinen Fliegen mit Schwänzchen geht. Die Backen ermöglichen einen filigraneren Zugang zum Hakenbogen und der Hakenschenkel bleibt immer in der Rotationsachse.
Zum Schluss: Und immer daran denken, besonders wenn du mit der Binderei anfängst: es geht auch mit einem ganz einfachen Bindestock! Das mit den verschiedenen Stöcken ist dann irgendwann so wie mit den Fliegenruten... man fängt an zu sammeln... ;)
Ganz zum Schluss: Jeder der mag, kann die Stöcke natürlich auf einem der Bindeabende ausprobieren... kein Ding!
#5 Inline Rotationsbindestock - 653 Elite Vise
Das ist dann erst Mal der letzte Bindestock, den ich aus dem Hause Stonfo vorstellen möchte. Der Elite Vise ist ein Rotationsbindestock, bei dem der Hakenschenkel in der Rotationsachse liegt - also ein sogenannten inline Rotationsbindestock.
Er kommt mit einer deutlich größeren Fußplatte daher, die zusätzlich auch noch mit ein paar Halterungen für Werkzeug ausgestattet ist. Anfängich war mir die Platte zu groß und ich habe die kleinere vom Kaiman benutzt. In der Zwischenzeit finde ich die große doch charmanter und ich nutze die Halterung in der Platte mal für Bobbins und Kleinwerkzeug das nicht so häufig gebraucht wird.
Als Backen sind hier die beim Airone schon erwähnten "Stonfo 2" im Einsatz. Das ist dasselbe System wie im Transformer. Die neue Version ist seit Jahresanfang 2018 auf dem Markt und damit kann man prima arbeiten! Der Haken sitzt bombig und ist - das finde ich gerade bei kleinen Mustern - auch für das Anbinden der Schwänzchen (Fibern oder Biots) gut zugänglich.
Die Rotations arbeite einwandfrei. Ist der Hakenschenkel in der richtigen Lage eingespannt, dann rotiert er sauber in der Drehachse. Das finde ich beim Lackieren des Abschlussknotens ebenso hilfreich wie bei der Lackierung der Grundwicklung... ja, das mach ich manchmal...
Zur Grundausstattung des Stocks gehört übrigens auch eine Parachute Galgen mit Halter...
Zusätzlich zum Stock habe ich mit dann noch den Abfallkorb von Stonfo geholt. Klar, die Abfallkörbe sind immer wieder im Weg, leisten aber gute Dienste beim Binden. Da ist mir der Korb von Stonfo aufgefallen... der wird mit Magnet fixiert. Sollte er also mal wirklich komplett im Weg sein, einfach abziehen und zur Seite legen. Das ist geschmeidig. Der Korb kostet so um die 20 Euro und passt natürlich auch zu allen anderen Bindestöcken mit einem 10 mm Stamm.
FAZTIT Der Stock liegt im Netz derzeit bei rund 270 Euro und ist - nach vielen Fliegen - aus meiner Sicht das Geld auch wert. Stonfo bietet zustäzlich jede Menge Zubehör an (Abfallkorb, Lupe, Tischklemme...) und auch Ersatzteile an, so das es auch nach dem Kauf noch Hilfe gibt wenn man mal erweitern möchte oder eine Feder verloren geht (siehe Kaiman).
Da fang ich mal "oben" an, bei den Backen. Da verwendet Stonfo dasselbe System wie bei dem Elite oder dem Transformer - den Oberklassemodellen von Stonfo. In der Zwischenzeit (seit Jahresanfang 2018) sind die Backen in der Version "Stonfo 2" auf dem Markt, die Weiterentwicklung der "Stonfo 1". Damit kann man prima arbeiten und das ist entscheidend.
Konstruktionsbedingt ist das natürlich kein inline Rotationsbindestock. Gleichwohl ist der Kopf in allen Winkeln fixierbar. Das dafür benötigte Werkzeug ist dabei und wird sicher in der Bodenplatte verwahrt. Da hilft ein kleiner Gummiring um den Inbusschlüssel... hält einwandfrei.
Wie viele Reisebindestöcke mit Fußplatte hat natürlich der Airone auch relativ wenig Gewicht in der Platte. Das ist dem Sind und Zweck der Stöcke geschuldet. Da könnte man aber mit einem ordentlichen Flusskiesel Abhilfe schaffen.
Der Klappmechanismus ist gut durchdacht und bringt dich schnell zu dem Ziel den Stock auf- oder abzubauen und ihn wieder in der kleinen Plastikbox zu verstauen (ca. 15 * 11 * 2 cm). Ich würde mal annehmen, dass das Material was man dann zum Binden mitnimmt deutchlich mehr Platz brauchen wird... ;)
FAZIT: Im Netz gibt es den Stock für um die 160 Euro. Das ist schon mal Geld. Davon gehen alleine schon mal 40 Euro in die Backen, bleiben 120. Dafür gibt es dann einen mimimalverpackbaren Stock. Wer also auf der Suche nach so was ist, der liegt hier schon richtig... es ist und bleibt aber ein Reisebindestock, also ein Bindestock, den man sich zusätzlich anschaffen wird und der - zumindest für mich - im Bindealltag wohl weniger geeignet sein dürfte.
Jepp, den habe ich auch im Sortiment. Und wenn ich schon den Kaiman vorstelle, dann kann ich seinen Kumpel, den Tubenbstock auch noch eben vorstellen. Erst mal kann ich zur Verarbeitung dasselbe von mir geben wie beim Kaiman. Die Kurzfassung: alles super verarbeitet, die Anbringung der Einstellschraube ist perfekt, die Platt ausreichen schwer (Erweiterung um Korkplatten dann in Eigenleistung meines Erachtens nach sinnvoll). Ach ja, die beiden Mulden im Fuß für diverse Kleinteile sind nicht zu unterschätzen!
Mit dazu gehören auch entsprechende Aufnahmen und Nadeln für die Tuben. Auch das alles bestens und wenn dann mal wirklich eine Nadel verbogen wirde, dann gibt es die auch als Ersatzteil von Stonfo im einschlägeigen Handel.
Wieso nicht gleich den Stonfo Transformer? Gute Frage, liegt bei mir daran, dass ich Tuben vorwiegend für Gliederfliegen binde (Borstenwurm, Fischimitation), da muss ich während einer Fliege schon mal wechseln zwischen "Normalstock" und "Tubenstock". Das wäre mir beim Transformer dann zu unpraktisch. Anders sieht es aus, wenn du sozusagen "richtige" Tuben bindest. Da macht der Transformer schon eher Sinn.
Bei der Gelegenheit verweise ich mal auf das Nähkästchen Tip #9 - Tubenproduktion, dort seht ihr wie ich meine Tuben herstelle... aber nur die Tuben.
FAZIT: Wenn du Tuben binden willst, kannst du dir für um die 120 Euro hier einen einwandfreien Stock anschaffen. Für mich die perfekte Ergänzung zum Kaiman.
Wie schon mal erwähnt, ich habe mir für den Meerforellentripp 2017 einen Tubenbindestock von Stonfo gekauft. Damit bin ich bestens zufrieden. Passt alles, auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Klar, dann schau ich natürlich auch mal, was Stonfo sonst so macht. Unter anderem wird bei Stonfo auch der Kaiman gebaut. Ein klassischer Bindestock für die ganz normalen Haken. Die Arretierung erfolgt über einen Hebel und die Backen sollen alles halten von kleiner 20 bis bis 5/0... und das sicher! Ja dann schauen wir doch mal.
Von Stonfo wurde bereitwillig ein Bindestock zur Verfügung gestellt und ich binde jetzt seit zwei Wochen nur noch auf dem Kaiman. Ich bin ja nicht der Grenzgänger und binde daher weder kleiner 20, noch binde ich auf 5/0er Haken. Mein Sortiment bewegt sich so zwischen 18er und 2er Haken. Mehr brauche ich persönlich derzeit nicht. Also alles mal einspannen und dann mal dran wackeln... und es ist sofort klar, man biegt eher den Haken auf, als dass die Backen den Haken wieder freigeben. Passt also wirklich. Während der ganzen Binderei ist mir nicht ein einzige Mal der Haken aus den Backen geflutscht.
Der Kaiman kann voll rotieren. Wie schwer oder wie leicht das geht, wird über eine kleine Stellschraube die gut angeordnet ist eingestellt. Wer wissen will, was sich genau unter der Schraube befindet, kann diese ganz losdrehen. An dem metallischen Geräusch und dem kleinen Schatten der an euch vorbeifliegen wird, könnt ihr feststellen, dass da was drunter war unter der Schraube. Ja und dann geht ihr auf die Suche. Ich hatte Glück und konnte die Feder nach fünf Minuten auf allen Vieren wiederfinden. Das muss aber nicht immer so sein. Also besser nicht weiter aufdrehen als nötig. Spart echt Zeit.
Wenn dann die Teile wieder richtig zusammen sind, kann man am Kopf des Stocks spielen. der lässt sich in der Waagerechten einwandfrei für alle Bindearbeiten nutzen, wo kein Fibern als Schwänzchen eingebunden werden. Als Rehhaarsedge, Streamer und Co. Sobald du Fibern als Schwänzchen einbinden willst, stellst du den Stock schräg auf. Der Kopf wird über eine Schraube fixiert. Ich hab die Schraube so angezogen, dass der Kopf in der gewünschten Ebene hält, sich aber trotzdem noch verstellen lässt. Das finde ich super praktisch.
Die Platte ist von den Abmessungen perfekt. Nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu schwer, nicht zu leicht. Bei den Füßen habe ich mir dann aber zusätzlich Korkplatten eingeklebt. Damit ist die Rutschhemmung deutlich besser einstellbar. Einstellen? Wie das denn? Na ja, wenn dir das zu sehr rutscht, raust du die Korkscheiben mit Schmirgelpapier auf... alles klar?
Was das Material und die Bearbeitung betrifft kann ich nur positives berichten. Alles sehr solide, vor allem super Rotation - genau wie beim Tubenbindestock - und auch super Backen. Alles wirklich gut verarbeitet. Der Hebel benötigt etwas mehr Kraft als man glaubt, hält dafür aber Bombe und man gibt beim Binden nicht versehentlich den Haken frei.
Wer übrigens eine Rotation in der Aches des Hakenschenkels erwartet, der muss waagerecht arbeiten, da kommt man nahe dran. Ansonsten gibt es dafür ja die typischen Stöcke... übrigens auch bei Stonfo.
FAZIT: Auch wenn ich nach meiner ersten Fliege auf dem Kaiman meinen alten Bindestock wieder zurückhaben wollte, bin ich jetzt begeisterter "Kaiman-Binder". Man ist halt ein Gewohnheitstier, aber offen für alles. Die Ausstattung und die Verarbeitung des Kaiman sind toll. Der Federdruck am Spannhebel vielleicht etwas hoch, aber das trainiert. Der Bindestock wird im Handel für 160 - 170 Euro angeboten. Schaut einfach mal bei den einschlägigen Händlern oder auch direkt bei Stonfo.
Übrigens: Bei Stonfo gibt es auch einen pdf-Katalog zu dem Thema Fliegenfischenartikel. Insbesondere Bindestöcke und Tools sind da zu finden. Wer den Katalog mal anschauen will, der klicke bitte HIER... schwupp wird er runtergeladen.